Ernährungstipps

Frischer Salat der gerade zubereitet wird

Eine bestimmte Ernährungsform bei chronischen Blasenentzündungen oder eine Diät, um einer erneuten Zystitis vorzubeugen, gibt es nicht. Abhängig von der Form der Blasenentzündung gibt es jedoch einige Aspekte, die Sie für Ihren Speiseplan beachten können. Generell ist eine ausgewogene, abwechslungsreiche und gesunde Ernährungsweise ein wichtiger Beitrag zu Ihrem Wohlbefinden.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei interstitieller Zystitis

Menschen mit interstitieller Zystitis neigen zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Wenn Sie selbst von dieser Form der Blasenentzündung betroffen sind, sollten Sie daher überprüfen, ob auch Sie auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren. Häufige Auslöser für eine Verschlechterung der Beschwerden sind zum Beispiel Zitrusfrüchte, Tomaten, Meerrettich, Essig, Pfeffer, Glutamat, künstliche Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe, Tee oder Kaffee, kohlensäure- oder alkoholhaltige Getränke sowie scharfe Nahrungsmittel. Ein Ernährungstagebuch kann Ihnen dabei helfen, herauszufinden, ob bei Ihnen eine Unverträglichkeit vorliegt. Insgesamt sind eher Nahrungsmittel mit einem geringen Histamingehalt empfehlenswert: Speisen und Getränke, die nicht fermentiert, vergoren oder mikrobakteriell gereift sind. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über Ihre Ernährung und lassen Sie sich beraten.
 

 

Bakterielle Harnwegsinfekte: Gewichtskontrolle empfehlenswert

In Bezug auf Blasenentzündungen durch bakterielle Infekte spielt das Körpergewicht eine Rolle: Menschen mit Adipositas haben ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekte. Ein guter Grund also, eine Gewichtskontrolle anzustreben, wenn sich zu viele Pfunde auf der Waage zeigen. Wenn Sie abnehmen möchten, führt Sie eine langfristige Ernährungsumstellung zusammen mit ausreichend Sport und Bewegung zum Wunschgewicht. Einseitige Crash-Diäten hingegen können zum befürchteten Jojo-Effekt führen und versprechen eher keinen anhaltenden Erfolg.

Es hat sich gezeigt, dass der regelmäßige Genuss von Fruchtsäften, speziell aus Beeren, und von Milchprodukten mit probiotischen Bakterien günstig auf die Rate chronisch-wiederkehrender Harnwegsinfekte auswirkt.
 

 

Ausgewogen und gesund ernähren

Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung helfen dabei, eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise in die Tat umzusetzen:

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Lebensmittelvielfalt genießen

Sorgen Sie für Abwechslung auf dem Teller und wählen Sie vorwiegend pflanzliche Lebensmittel. So erhält Ihr Körper alle wichtigen Nährstoffe.

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Gemüse und Obst – nimm „5 am Tag“

3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst sollten pro Tag auf Ihrem Speiseplan stehen. Dazu zählen auch Hülsenfrüchte und Nüsse.

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Vollkorn wählen

Greifen Sie bei Brot, Nudeln, Reis oder Mehl zu Vollkornprodukten. Sie enthalten mehr Ballast- und Nährstoffe und sättigen länger.

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Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen

Essen Sie täglich Milch und Milchprodukte, Fisch 1- bis 2-mal wöchentlich und Fleisch nicht mehr als 300 bis 600 g pro Woche.

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Gesundheitsfördernde Fette nutzen

Fett ist nicht gleich Fett: Bevorzugen Sie pflanzliche Öle, etwa Rapsöl. Vermeiden sollten Sie versteckte Fette, etwa in Wurst oder Fast-Food.

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Zucker und Salz einsparen

Seien Sie sparsam mit Zucker und verzichten Sie auf gesüßte Lebensmittel und Getränke. Nutzen Sie Kräuter und Gewürze statt zu viel Salz.

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Am besten Wasser trinken

Rund 1,5 Liter Trinken täglich ist empfehlenswert – auch bei Blasenentzündungen. Wählen Sie ungesüßte und alkoholfreie Getränke.

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Schonend zubereiten

So lange wie nötig – so kurz wie möglich: Durch schonendes Garen erhalten Sie den Geschmack und die Nährstoffe in Ihrem Essen.

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Achtsam essen und genießen

Nehmen Sie sich Zeit für die Mahlzeiten: Durch langsames und bewusstes Essen fördern Sie den Genuss und das Sättigungsempfinden.

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Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben

Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung gehören zusammen. Auf diese Weise tragen Sie auch dazu bei, Ihr Gewicht zu regulieren.

Für Sie scheint die tägliche Flüssigkeitsaufnahme in dieser Menge zunächst unzumutbar. Doch bitte denken Sie daran, Ihr Körper benötigt eine gewisse Flüssigkeitszufuhr und wer wenig trinkt, hat einen konzentrierten Urin, der die Blase zusätzlich reizt.

Es gibt keine allgemeingültigen Richtlinien für die Ernährung bei chronischen Blasenentzündungen. Jedoch können insbesondere bei Patienten mit einer interstitiellen Cystitis bestimmte Nahrungsmittel die Beschwerden negativ beeinflussen. Aber: Jeder Betroffene reagiert anders auf bestimmte Lebensmittel, daher können im Folgenden nur Empfehlungen gegeben werden, die Sie für sich austesten können.